Airlineschiene kleben oder schrauben ?

Airlineschienen befestigen – Schrauben, Nieten oder Kleben?

sikaflex-554

Wer sein Wohnmobil, seinen Camper oder auch einen Transporter ausbaut, kommt an ihnen kaum vorbei: Airlineschienen. Sie sind die Grundlage für eine flexible Ladungssicherung und lassen sich mit passenden Endbeschlägen, Ösen und Haken vielseitig nutzen. Doch bevor sie ihren Dienst tun können, stellt sich die entscheidende Frage: Wie befestigt man Airlineschienen richtig?

Die Antwort ist nicht ganz so einfach, denn die passende Befestigung hängt stark vom Einsatzzweck, vom Untergrund und von der späteren Belastung ab. Grundsätzlich gibt es drei etablierte Methoden: Schrauben, Nieten oder Kleben. Jede Variante bringt ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen mit sich. Im Folgenden werfen wir einen ausführlichen Blick auf diese Möglichkeiten – und erklären auch, warum beim Kleben an Sikaflex kein Weg vorbeiführt.

 


Schrauben – die klassische und flexible Lösung

airlineschienen werden am Auto verschraubt

Das Verschrauben ist die wohl naheliegendste Methode, um Airlineschienen sicher zu montieren. Mit den richtigen Schrauben lässt sich eine extrem feste Verbindung herstellen, die gleichzeitig den Vorteil hat, dass sie später auch wieder lösbar ist.

Besonders geeignet sind Senkkopfschrauben, da ihr Kopf bündig in der Schiene sitzt. Würden normale Schrauben verwendet, könnten Endbeschläge oder Zurrösen nicht mehr sauber eingehängt werden. Bewährt haben sich vor allem Schrauben in den Größen M5 oder M6, gefertigt aus rostfreiem Edelstahl A2. So ist sichergestellt, dass die Verbindung auch bei Feuchtigkeit oder Witterung dauerhaft stabil bleibt.

Wichtig ist außerdem, dass Schraube, Unterlegscheibe und eine selbstsichernde Mutter als Set eingesetzt werden. Nur so entsteht eine belastbare Verbindung, die nicht nachgibt. Praktisch ist auch, dass Airlineschienen auf nahezu jedem Untergrund verschraubt werden können – sei es Holz, Stahl, Aluminium oder direkt in den Fahrzeugboden.

Doch die Sache hat auch einen Haken: Für jede Schraube muss ein Loch gebohrt werden. Wer also besonderen Wert auf eine unversehrte Karosserie legt, wird mit dieser Methode nicht immer glücklich. Außerdem braucht der Untergrund eine gewisse Stärke, damit die Schrauben nicht ausreißen. Bei dünnem oder weichem Blech empfiehlt es sich daher, Verstärkungsschienen zu verwenden, die auf der Rückseite für zusätzliche Stabilität sorgen.


Nieten – dauerhaft und robust

Airlineschienen werden genietet

Eine weitere bewährte Möglichkeit ist das Vernieten. Diese Methode sorgt für eine äußerst feste und dauerhafte Verbindung, die selbst bei starker Belastung zuverlässig hält. Besonders beliebt sind dabei Mehrbereichsnieten, die unterschiedliche Materialstärken abdecken können, sowie Bechernieten, die eine wasserdichte Verbindung herstellen.

Nieten haben den Vorteil, dass kein Gewinde geschnitten werden muss. Mit der richtigen Nietenzange lassen sie sich schnell und zuverlässig verarbeiten. Viele Anwender schätzen außerdem die hohe Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion, wenn Nieten aus Edelstahl oder Aluminium verwendet werden. Gerade im Außenbereich oder in feuchten Umgebungen ist das ein großer Pluspunkt.

Der Nachteil: Eine genietete Verbindung ist nur schwer wieder zu lösen. Wer die Airlineschiene später entfernen möchte, muss die Nieten ausbohren oder sogar auftrennen. Das ist deutlich aufwendiger als bei Schrauben. Außerdem benötigt man zum Anbringen das passende Werkzeug.

Trotzdem: Wer seine Airlineschienen dauerhaft und zuverlässig montieren möchte, findet im Nieten eine hervorragende Lösung – besonders in Fahrzeugen, die regelmäßig hoher Belastung ausgesetzt sind.

 


Kleben – die elegante Leichtbauvariante

Sikaflex wird auf die Airlineschiene aufgetragen

In den letzten Jahren hat das Kleben stark an Bedeutung gewonnen – nicht nur im Fahrzeugbau, sondern auch im Heimwerkerbereich. Der große Vorteil: Es müssen keine Löcher gebohrt werden. Die Karosserie bleibt unversehrt, es entstehen keine Schwachstellen für Korrosion, und die Montage geht vergleichsweise schnell.

Gerade beim Camperausbau ist das Kleben beliebt, etwa in der Wohnmobil-Heckgarage, wo sich Schienen für Campingmöbel, Fahrräder oder Stühle anbringen lassen. Auch bei GFK-Kabinen oder dünnen Blechen ist es eine attraktive Lösung, da hier Bohren oft problematisch ist.

Damit die Verklebung hält, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Der Untergrund muss sauber, fettfrei und trocken sein. In vielen Fällen empfiehlt es sich, zusätzlich einen Primer zu verwenden, der die Haftung des Klebstoffs verbessert und Korrosion verhindert. Eine ausreichend dicke Kleberaupe sorgt dafür, dass sich der Kleber optimal verteilt und Unebenheiten ausgeglichen werden.

Bei ebenen Untergründen erreichen hochwertige Kleber erstaunliche Haltekräfte. Dennoch sollte man im Hinterkopf behalten, dass Verklebungen bei sehr hohen Dauerlasten nicht an die Stabilität einer verschraubten oder vernieteten Verbindung heranreichen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, Kleben und Schrauben zu kombinieren – so wird das Beste aus beiden Welten genutzt.

👉 Wer eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Kleben von Airlineschienen sucht, findet hier eine ausführliche Anleitung: Airlineschiene kleben – Blogbeitrag im Airlineschienen-Shop

 


Der richtige Kleber – Sikaflex als Branchenstandard

Wer Airlineschienen kleben möchte, stößt früher oder später auf Sikaflex. Dieser Klebstoff ist im Fahrzeug- und Karosseriebau weit verbreitet und hat sich als Standard etabliert. Besonders der Sikaflex-554 (Nachfolger des 252i) eignet sich hervorragend für die Verklebung von Aluminium- oder Stahlschienen.

Sikaflex ist ein einkomponentiger Polyurethan-Kleber, der mit Luftfeuchtigkeit aushärtet und zu einem elastischen, hochbelastbaren Elastomer wird. Seine Eigenschaften machen ihn ideal für den Einsatz in Fahrzeugen: Er ist überlackierbar, vibrationshemmend, dynamisch belastbar und gleichzeitig nicht korrosiv. Zudem haftet er auf einer Vielzahl von Materialien, darunter Aluminium, Stahl, Edelstahl, GFK, Holz, lackierte Oberflächen und viele Kunststoffe.

Das Besondere an Sikaflex ist, dass er nicht nur klebt, sondern gleichzeitig abdichtet. Dadurch sind die Schienen nicht nur fest mit dem Untergrund verbunden, sondern auch zuverlässig gegen Wasser und Feuchtigkeit geschützt. Ein unschätzbarer Vorteil, gerade bei Fahrzeugkarosserien.

 


Primer und Aktivatoren – kleine Helfer mit großer Wirkung

Sikaflex aktivator wird auf die Airlineschiene aufgetragen

Oft wird beim Kleben unterschätzt, wie wichtig die Vorbehandlung des Untergrunds ist. Primer und Aktivatoren spielen hier eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, eine dauerhaft haltbare Verbindung zu schaffen.

Der Primer wirkt als Haftvermittler zwischen Untergrund und Klebstoff. Er sorgt dafür, dass der Kleber optimal hält und schützt gleichzeitig vor Korrosion. Gerade bei Metallen wie Aluminium oder Stahl ist das sehr empfehlenswert, da so eine perfekte Haftbrücke entsteht.

Aktivatoren hingegen beschleunigen den Aushärtungsprozess. Sie werden bei manchen Klebstoffsystemen eingesetzt, sind aber für die Verklebung von Airlineschienen in der Regel nicht zwingend notwendig.

👉 Für alle, die eine besonders sichere und saubere Verklebung wünschen, empfehlen wir unser Premium Klebeset mit Sikaflex-554. Es enthält den leistungsstarken Konstruktionskleber, der sich durch folgende Vorteile auszeichnet:

  • extrem hohe Haftkraft auf Aluminium, Stahl, GFK und weiteren Materialien

  • elastisch und vibrationshemmend → perfekt für den Einsatz im Fahrzeug

  • überlackierbar und nicht korrosiv → optisch sauber und langlebig

  • lösemittel- und silikonfrei → einfache, sichere Verarbeitung

Mit diesem Set bist du bestens ausgestattet, um Airlineschienen professionell zu verkleben und gleichzeitig die Karosserie zu schützen.

 


Butyl oder Sikaflex – was ist besser?

Sehr viel Klebstoff auf der Airlineschiene

Im Bereich der Abdichtung taucht oft die Frage auf: Butyl oder Sikaflex? Beide Produkte haben ihre Stärken, unterscheiden sich aber deutlich.

Butyl ist ein synthetisches Gummidichtmittel, das besonders für statische Anwendungen geeignet ist. Es ist einfach zu verarbeiten, kostengünstig und bietet eine sehr gute Abdichtung. Allerdings ist es weniger flexibel und haftet auf manchen Oberflächen nicht optimal.

Sikaflex dagegen ist ein Polyurethan-Klebstoff, der nicht nur abdichtet, sondern auch verbindet. Er bleibt elastisch, verträgt Vibrationen und Bewegungen und haftet auf einer Vielzahl von Materialien. Außerdem ist er hoch witterungsbeständig und UV-stabil.

Kriterium Butyl Sikaflex
Materialtyp synthetischer Gummi Polyurethan
Flexibilität begrenzt sehr hoch
Haftung eingeschränkt, abhängig von Oberfläche hervorragend, auch auf Metall
Witterungsbeständigkeit begrenzt sehr hoch
Kosten günstiger höherpreisig
Anwendung statische Abdichtungen dynamische Abdichtungen & Klebungen

Wann nutze ich was?

  • Butyl ist besser, wenn …

    • eine reine Abdichtung ohne größere Belastungen benötigt wird

    • es um Fenster, Fugen oder Bereiche ohne starke Bewegung geht

    • eine günstige und einfache Lösung gefragt ist

  • Sikaflex ist besser, wenn …

    • eine Kombination aus Kleben und Abdichten benötigt wird

    • die Verbindung dauerhaft starken Belastungen oder Vibrationen ausgesetzt ist

    • verschiedene Materialien wie Aluminium, Stahl, GFK oder lackierte Flächen zuverlässig verbunden werden sollen

    • die Montage im Fahrzeugbau oder bei Airlineschienen erfolgt

👉 Kurz gesagt: Butyl dichtet, Sikaflex hält und dichtet. Für Airlineschienen ist daher Sikaflex immer die richtige Wahl.

 


Die Kombination – wenn doppelt hält besser

In vielen Fällen ist eine Kombination aus Schrauben oder Nieten plus Kleben die beste Lösung. Während Schrauben und Nieten die mechanische Stabilität liefern, sorgt Sikaflex dafür, dass die Verbindung zusätzlich abgedichtet und noch belastbarer wird. Gleichzeitig schützt der Kleber die Bohrlöcher vor Wassereintritt und Rost.

Diese Hybridlösung wird besonders im Fahrzeugbau empfohlen, da hier hohe Kräfte wirken und absolute Zuverlässigkeit gefragt ist.


Fazit – welche Methode ist die richtige?

Ob Schrauben, Nieten oder Kleben – jede Methode hat ihre Stärken. Schrauben sind flexibel und belastbar, Nieten schaffen dauerhafte Verbindungen, und Kleben ist elegant und schonend für die Karosserie.

Am Ende hängt die Wahl von den individuellen Anforderungen ab:

  • Soll die Verbindung lösbar sein? → Schrauben.

  • Muss es dauerhaft und absolut robust sein? → Nieten.

  • Darf nicht gebohrt werden oder geht es um Leichtbau? → Kleben.

Doch eines ist klar: Wer Airlineschienen zuverlässig befestigen will, sollte auf Sikaflex setzen. Der Kleber vereint Haftkraft, Flexibilität und Abdichtung in einem Produkt und ist damit die perfekte Wahl – sei es allein oder in Kombination mit Schrauben oder Nieten.

So ausgerüstet bist du bestens vorbereitet, deine Airlineschienen sicher, sauber und dauerhaft zu montieren.


 


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