Was muss auf einem Spanngurt stehen?

Was muss auf einem Spanngurt stehen?

Wenn du Ladung mit Spanngurten sichern willst, dann ist das Sicherheitsetikett auf dem Spanngurt eines der wichtigsten Elemente, mit denen du dich vertraut machen solltest. Die ganzen Abkürzungen und Werte mögen dir bisher etwas kryptisch erscheinen - aber keine Sorge, das hat heute offiziell ein Ende!

In diesem Artikel erkläre ich dir genau, warum diese Pflichtangaben auf dem Etikett so wichtig sind, was die jeweiligen Werte bedeuten und worauf du besonders achten musst. 

Zunächst einmal möchte ich dir hier einen Überblick darüber geben, welche Angaben verpflichtend auf dem Sicherheitsetikett eines Spanngurts sein müssen:

  • Name und Symbol des Herstellers
  • Prüfnummer und GS-Zeichen
  • Normen nach dem der Zurrgurt gefertigt wurde
  • SHF (Standard Hand Force) = Normale Handkraft in daN
  • STF (Standard Tension Force) = Vorspannkraft in daN
  • LC (Lashing Capacity) = Zulässige Zurrkraft in daN 
  • Länge des Spanngurts
  • Material (PES/ PA/ PP)
  • Maximale Dehnung bei zulässiger Zurrkraft in Prozent
  • Herstellungsjahr
  • Code-Nummer / Rückverfolgbarkeitscode
  • VDI-Konformität
  • Warnhinweis (Darf nicht zum Heben verwendet werden!)

 

 Zurrgurt mit Etikett

Die für dich wichtigsten Angaben auf dem Spanngurtetikett

 

HERSTELLER & CODE

Diese Angabe findest du oft ganz oben auf dem Etikett und sie ist deshalb relevant für dich, weil du so zurückverfolgen kannst, wo dein Spanngurt herkommt. So kannst du den Spanngurt ggf. reklamieren, reparieren lassen usw.

PRÜFNUMMER & ZERTIFIKAT

Die Prüfnummer unterliegt der Europäischen Norm und ist somit ein Zeichen dafür, dass der Spanngurt dieser Norm entspricht. Außerdem findest du ganz in der Nähe meistens Zertifikate wie das TÜV-Zertifikat, falls ein solches vorliegt.

LC (LASHING CAPACITY)

Die Angabe LC ist eine der wichtigsten für dich bei Benutzung eines Spanngurts. Sie gibt dir Aufschluss darüber, wie hoch du den Zurrgurt maximal belasten darfst. Bei alten Gurten ist diese Angabe manchmal noch als Fzul zu finden. Wissenswert ist noch, dass sich diese Angabe auf die Belastung beim Direktzurren bezieht, also wenn du Spanngurt auf geradem Zug verwendest. 1 daN (Dekanewton) entspricht dabei in etwa 1 kg Gewicht - wenn du also “LC = 2500 daN” auf dem Etikett liest, solltest du den Spanngurt nicht mit mehr als 2500 kg Ladungsgewicht belasten. 

STF (STANDARD TENSION FORCE)

Bei der Angabe der STF solltest du dir merken, dass es sich dabei um die normale Spannkraft handelt, also wie viel Spannung der Gurt bei normaler Handkraft (SHF) aufbringen kann. Je höher dieser Wert ist, desto mehr Spannwirkung hat beispielsweise die Ratsche auf den Gurt. Dieser Wert ist für dich besonders relevant, wenn du deine Ladung niederzurrst, also kraftschlüssig am Fahrzeugboden fixierst.

SHF (STANDARD HAND FORCE)

SHF bedeutet so viel “normale Handkraft” und beschreibt die Kraft, die du brauchst, um die Ratsche des Spanngurts zu betätigen. Laut Europäischer Norm liegt dieser Wert standartisiert bei 50 daN. Auch hier gilt: 50 daN entsprechen ca. 50kg, so viel Gewicht müsstest du quasi im übertragenen Sinne an die Ratsche hängen, um den Gurt vollständig zu spannen.

DEHNUNG

Hier wurde eine Norm von maximal 7% bei maximaler Belastung festgelegt, mehr darfst du den Gurt also nicht spannen.

HERSTELLUNGSJAHR & WERKSTOFF

Das Herstellungsjahr ist für dich relevant, weil du hier sehen kannst, ob der Spanngurt möglicherweise schon etwas in die Jahre gekommen ist. Hier gibt es keinen speziellen Richtwert, allerdings lohnt es sich bei zunehmendem Alter des Spanngurts besonders auf die Ablegereife zu achten.

Der Werkstoff beschreibt das Material, aus dem dein Spanngurt gefertigt ist. Hier gibt es folgende Möglichkeiten: PES, was für Polyester steht. In dem Fall wirst du ein blaues Etikett an deinem Gurt finden. Dann gibt es noch PA, Polyamid bzw. Nylon, dann ist das Etikett grün. Und schließlich. Bei PP handelt es sich um Polypropylen, dazu gehört ein braunes Etikett.

Das Material gibt dir Aufschluss über die Beschaffenheit und Belastbarkeit des Spanngurts. Beispielsweise ist Polyester dehnbarer als Polypropylen und ist ebenfalls hitzeresistenter.

Spanngurt Herstellung


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