Wissenswertes über Spanngurte

Alles über Spanngurte: Automatiklösungen, Endbeschläge & Sicherheit

Warum Spanngurte so wichtig sind

Ob im professionellen Transport, beim Camping oder im privaten Umzug – die sichere Beförderung von Ladung ist entscheidend. Unsachgemäße Ladungssicherung kann nicht nur zu Schäden und hohen Kosten führen, sondern auch zu schweren Unfällen.

Spanngurte gehören deshalb zu den am häufigsten eingesetzten Hilfsmitteln. Sie sorgen für Stabilität, sind leicht bedienbar und universell einsetzbar. Moderne Varianten wie der Automatik-Spanngurt heben Sicherheit und Komfort sogar noch auf ein neues Niveau.

Warum dürfen Spanngurte nicht zum Heben verwendet werden?

Spanngurte sind ein äußerst nützliches Werkzeug zur Ladungssicherung und zum sicheren Transport von Gütern auf Straßen und in verschiedenen anderen Anwendungen. Sie sind speziell für diese Zwecke entwickelt worden und erfüllen diese Aufgaben hervorragend. Jedoch ist es äußerst wichtig zu betonen, dass Spanngurte nicht für das Heben oder Anheben von schweren Lasten in der Vertikalen geeignet sind.

Der Grund dafür liegt in ihrer Konstruktion und ihrem ursprünglichen Verwendungszweck. Spanngurte bestehen in der Regel aus hochfestem, aber flexiblem Material, das dafür entwickelt wurde, sich um die Ladung zu spannen und sie sicher an Ort und Stelle zu halten. Diese Gurte sind auf Zugbelastung ausgelegt, um das Verrutschen oder Verschieben der Ladung während des Transports zu verhindern. Dabei spielen die speziellen Verschlussmechanismen und die Elastizität der Gurte eine entscheidende Rolle.

Wenn es jedoch darum geht, schwere Lasten anzuheben oder vertikal zu bewegen, sind andere Werkzeuge und Hebevorrichtungen erforderlich. Spanngurte sind nicht dafür ausgelegt, das Gewicht einer Last in der Höhe zu tragen. Wenn sie in einer solchen Situation verwendet werden, besteht ein erhebliches Risiko für die Sicherheit, da die Gurte nicht die erforderliche Tragfähigkeit oder Stabilität bieten. Das kann zu gefährlichen Unfällen führen, bei denen schwere Lasten fallen oder instabil werden können.

Es ist daher von größter Bedeutung, immer die richtigen Werkzeuge und Geräte für die jeweilige Aufgabe zu verwenden. Wenn schwere Lasten gehoben oder angehoben werden müssen, sollten entsprechende Hebevorrichtungen wie Krane, Gabelstapler oder andere speziell dafür entwickelte Ausrüstungen zum Einsatz kommen. Die Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen, und die Verwendung von Spanngurten für Hebezwecke stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, das vermieden werden sollte.

Es gibt mehrere Gründe, warum Spanngurte nicht zum Heben geeignet sind:

  • Tragfähigkeit: Spanngurte sind für horizontale Zugkräfte konzipiert. Beim Heben treten jedoch vertikale Kräfte auf, die zu Überlastung führen können.
  • Konstruktion & Material: Das Material ist auf horizontale Zugkräfte ausgelegt und bietet in vertikaler Richtung weniger Stabilität.
  • Sicherheit: Hebemittel wie Ketten, Seile oder Hebebänder sind speziell geprüft und normgerecht.
  • Verletzungsgefahr: Spanngurte können unter Last nachgeben oder reißen, was zu Unfällen führen kann.

Bruchlast bei der Ladungssicherung

Die Bruchlast ist einer der wichtigsten Begriffe, wenn es um Ladungssicherung geht – und dennoch oft missverstanden. Sie beschreibt die Kraft, die ausreicht, um das Material eines Hilfsmittels wie eines Zurrgurts, Karabiners oder einer Airlineschiene zum Reißen zu bringen. Anders gesagt: Die Bruchlast ist die absolute Grenze, die ein Sicherungsmittel aushält, bevor es versagt.

Diese Angabe ist zwingend notwendig und auf allen gängigen Hilfsmitteln vermerkt – sei es auf dem Label eines Spanngurts, auf einer Ratsche, einem Karabinerhaken oder sogar auf Airlineschienen. Ohne diese Angabe darf ein Produkt nicht im Transport verwendet werden, denn im Ernstfall ist sie entscheidend für die Sicherheit und auch für die Regulierung durch Versicherungen. Gerade bei Unfällen prüft ein Gutachter, ob die eingesetzten Sicherungsmittel korrekt beschriftet waren und ob die Bruchlast ausreichend dimensioniert war.

Wichtig ist dabei auch die Abgrenzung zu anderen Begriffen: Während die Zugkraft die linear wirkende Kraft von A nach B beschreibt und die Spannkraft die über ein Spannsystem (z. B. Ratsche) aufgebrachte Vorspannung meint, ist die Bruchlast der absolute Maximalwert, bei dem ein Hilfsmittel nachgibt. Beispiel: Ein Seil mit einer Bruchlast von 1000 daN hält im geraden Zug rund 1000 Kilogramm. Wird diese Last überschritten, reißt das Seil. Wer sich ausschließlich auf die Zugkraft oder die Spannkraft verlässt, riskiert daher Fehleinschätzungen – denn nur die Bruchlast zeigt an, wie viel das Material im äußersten Fall aushält.

Ein weiterer Aspekt ist die Anwendung der Bruchlast bei Zubehör und speziellen Zurrtechniken. Nicht nur Gurte und Gewebebänder, auch Karabiner, Schnallen, Fittinge und Haken besitzen eine definierte Bruchlast, die unbedingt eingehalten werden muss. Besonders empfehlenswert sind hochwertige Ausführungen aus Stahl, da diese widerstandsfähiger sind, weniger empfindlich auf UV-Strahlung reagieren und langfristig sicherer sind. Zudem gibt es Situationen, in denen sich die Bruchlast verändert – zum Beispiel bei der Umreifung. Dabei wird der Gurt doppelt um die Ladung geführt, wodurch sich die effektive Bruchlast verdoppelt.

Die Masse des Transportguts bleibt zwar gleich, doch durch den doppelten Zurrweg hält das Hilfsmittel rechnerisch doppelt so viel aus. Das klingt praktisch, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass jede Art der Ladungssicherung ihre eigenen Belastungsgrenzen hat. Deshalb gilt: Bruchlast immer kennen, richtig einordnen und in Relation zu den anderen Kennwerten wie LC (Lashing Capacity) oder STF (Standard Tension Force) betrachten. Nur so kann die Ladung wirklich sicher und regelkonform transportiert werden.

Zurrarten: Gerader Zug & Umreifung

Neben den technischen Kennwerten spielt auch die Art der Anwendung eine entscheidende Rolle bei der Ladungssicherung.

Gerader Zug: Der Spanngurt wird direkt von der Ladung zu einem Befestigungspunkt – etwa einer Zurröse – geführt. Auf dem Etikett des Gurtes ist hierfür die LC-Angabe (Lashing Capacity) vermerkt. Sie beschreibt die maximale Kraft, die der Gurt im direkten Zug aushält. Diese Art der Sicherung ist die einfachste und am häufigsten eingesetzte Variante, da sie schnell und unkompliziert umsetzbar ist.

Umreifung: Hier wird der Gurt einmal um die Ladung herumgeführt und anschließend auf beiden Seiten an Zurrpunkten befestigt. Dadurch verdoppelt sich im Idealfall die Zurrwirkung – und auch die Bruchlast kann sich rechnerisch erhöhen. Zudem drückt die Umreifung die Ladung zusätzlich auf die Ladefläche, was den Halt verbessert. Diese Methode ist besonders geeignet für schwere, sperrige oder instabile Güter, die sich durch den zusätzlichen Niederzugeffekt sicherer fixieren lassen.

Wichtig: Die jeweilige Zurrart stets passend zur Ladung und den vorhandenen Zurrpunkten wählen. Nur so kann eine optimale Sicherung gewährleistet werden.

Endbeschläge für Spanngurte

Ohne Endbeschlag

Spanngurt ohne Endbeschlag

Spanngurte ohne Endbeschlag sind die simpelste Variante. Sie bestehen nur aus Gurtband mit Ratsche oder Klemmschloss und zwei losen Enden.

Vorteile: Sehr flexibel, an nahezu jede Ladungsform anpassbar, besonders geeignet für unregelmäßig geformte Güter.
Nachteile: Befestigung aufwändiger, erfordert Umreifung oder Durchfädeln, mehr Erfahrung notwendig.

Haken

Spanngurt mit Haken

Die wohl bekannteste Befestigungsart, erhältlich als offene, geschlossene oder Doppelhaken.

Vorteile: Einfach, schnell, flexibel.
Nachteile: Offene Haken können sich lösen, geschlossene sind sicherer, aber schwerer einzuhängen.

S-Haken

Spanngurt mit S-Haken

Aus Rundstahl, meist kunststoffbeschichtet.

Vorteile: Kratzfrei, universell, verschiedene Größen.
Nachteile: Offene Ausführung kann sich aushängen – Sicherungsbügel empfehlenswert.

Karabinerhaken

Spanngurt mit Karabinerhaken

Sehr sicherer Endbeschlag mit Verschlussmechanismus.

Vorteile: Extrem zuverlässig, löst sich nicht unbeabsichtigt, optimal für Ösen und Ringe.
Nachteile: Weniger flexibel, da fest vernäht.

Flachhaken

Spanngurt mit Flachhaken

Häufig für Möbel oder Sicherungsnetze.

Vorteile: Sehr stabil, hohe Tragfähigkeit, sichere Befestigung in Schienen.
Nachteile: Sperrig, unpraktisch bei engen Platzverhältnissen.

Spitzhaken / Doppelspitzhaken

Spanngurt mit Spitzhaken

Airline-Fitting

Spanngurt mit Airline-Fitting

Vor allem im Campingbereich beliebt.

Vorteile: Perfekt kompatibel mit Airlineschienen, ideal für modulare Systeme.
Nachteile: Nur mit Airlineschienen nutzbar.

Was ist ein Automatik-Spanngurt?

Ein Automatik-Spanngurt ist ein hochentwickeltes Sicherungssystem, das speziell für die schnelle und einfache Fixierung von Ladungen entwickelt wurde. Anders als bei herkömmlichen Spanngurten wird der Spannprozess hier durch eine integrierte Automatik übernommen. Mit minimalem Kraftaufwand kann das Gewebeband gleichmäßig und fest gespannt werden, was die Sicherheit und Stabilität der Ladung erheblich verbessert.

Die Funktionsweise ist simpel: Durch das Einführen des Bandes in ein Spannschloss und die Betätigung eines Hebels oder Knopfs übernimmt die Automatik das Straffen und Fixieren des Gurtes. Diese Funktion spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Wahrscheinlichkeit von Fehlern durch unsachgemäße Handhabung.

Vorteile eines Automatik-Spanngurts:

  • Spart Zeit, da sich das Gurtband automatisch spannt
  • Minimiert Anwendungsfehler
  • Geeignet für Profis und Privatnutzer

 

 


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