Wie kann eine Ladung verzurrt werden?

Wie kann eine Ladung verzurrt werden?

Niederzurren des Ladeguts

Das Niederzurren gehört zur kraftschlüssigen Ladungssicherung. Hierbei legst du die Spanngurte ganz simpel über deine Ladung und befestigst sie an der Ladefläche. Die entstehende, erhöhte Anpress- und Reibungskraft sorgen dafür, dass das Transportgut nicht zur jeweiligen Seite verrutscht. Von besonderer Bedeutung sind hierbei vor allem zwei Werte auf dem Sicherheitsetikett deines Spanngurts, nämlich die Vorspannkraft (STF) und die Handkraft (SHF). Dabei erzählt dir die Handkraft, wie viel Kraft du aufwenden musst, um den Gurt mit einer Ratsche zu spannen. Die Vorspannkraft ist die maximale Sicherungskraft, die du bei einem Zurrwinkel von 90 Grad erreichen kannst.

Solltest du deine Ladung nur kraftschlüssig sichern wollen, dann ist ein Spanngurt mit einer hohen Vorspannkraft (SHF) gefragt, wie beispielsweise bei einem Spanngurt mit Langhebelratsche.

Auch solltest du in diesem Fall mindestens zwei Zurrgurte verwenden, um auf der sicheren Seite zu sein. Der Grund: Bei einer Vollbremsung kann die Ware im Schlimmstfall aus einem Gurt herausrutschen. Deshalb empfehle ich dir, zwei Spanngurte anzubringen, wobei du gegenseitig verspannen solltest, also auf jeder Seite mit einer Ratsche spannen solltest.

 

 

Direktzurren

Bei der Ladungssicherung durch Direktzurren wird die Ware formschlüssig verspannt und durch die Spanngurte an Ort und Stelle gehalten. Im Gegensatz zum Niederzurren beziehungsweise zur kraftschlüssigen Ladungssicherung wird das Transportgut hier nicht auf die Ladefläche gepresst, sondern direkt durch die Spanngurte in Position gehalten, daher auch der Name Direktzurren.

 

Welche Zurrarten gibt es?

Die Spanngurte fungieren als Laderaumbegrenzungen und ersetzen sozusagen Fahrzeugwände bzw. Ladebalken.

Das Direktzurren wird außerdem in diese verschiedenen Arten unterteilt:

  • Schrägzurren
  • Diagonalzurren
  • Buchtlashing (Umreifungszurren)
  • Kopflashing
  • Schlingenzurren

Good to know: Beim Direktzurren schaust du dir in erster Linie den Wert der Lashing Capacity auf deinem Spanngurt an, also die maximale Belastbarkeit des Spanngurts. Dieser Wert sagt dir, mit viel Zurrkraft du deinen Spanngurt beim Direktzurren belasten darfst. Steht bei LC (Lashing Capacity) auf dem Zurrgurt-Etikett beispielsweise 2500 daN (Dekanewton), dann kannst du den Gurt mit maximal 2500 kg belasten. Denn ein Dekanewton ist in etwa gleichbedeutend mit einem Kilogramm Ladungsgewicht.

  

Schrägzurren

Schauen wir uns mal gemeinsam an, was es mit dem Schrägzurren auf sich hat. Das Schrägzurren gehört zur formschlüssigen Ladungssicherung bzw. zum Direktzurren.

Beim Schrägzurren werden mindestens acht Spanngurte im rechten Winkel zur Ladefläche gespannt. Es wird sowohl längs als auch quer gespannt und jeweils zu allen vier Seiten der Transportfläche hin.

 

Diagonalzurren

Das Diagonalzurren ist ebenfalls eine Art des Direktzurrens und gehört damit zur formschlüssigen Ladungssicherung. Beim Diagonalzurren verwendest du stets mindestens vier Spanngurte, wobei jeder davon eine der vier Ecken des Ladeguts sichert.

Das Wichtigste beim Diagonalzurren ist der richtige Zurrwinkel, dieser darf nicht zu steil angelegt werden, da die Ladung bei starker Bremsung oder Kurvenfahrt sonst nicht mehr gehalten werden kann.

Diese Zurrart wird recht häufig angewendet

 

Schlingenzurren

Auch eine Form des Direktzurrens, wird beim Schlingenzurren der Spanngurt entweder seitlich, von vorne oder von hinten um die Ladung geschlungen wie eine Schlaufe und an Zurrpunkten an der Ladefläche befestigt.

 

Buchtlashing (Umreifungszurren)

Auch das Buchtlashing, auch bekannt als Loop-Lashing, Umreifungszurren oder Seitenschlingenzurren, gehört zur formschlüssigen Ladungssicherung bzw. zum Direktzurren. Beim Buchtlashing wird die Ladung mit mindestens zwei Spanngurten umspannt, das heißt, du legst deinen Spanngurt wie eine Schlinge um dein Ladungsgut und zwar jeweils von beiden Seiten. Anschließend befestigt du die Enden an der Ladefläche bzw. an geeigneten Zurrpunkten. Dadurch wird sozusagen eine Art “Bordwand-Ersatz” hergestellt.

Wenn du die Spanngurt-Enden jeweils an zwei verschiedenen Punkten fixierst und die Sicherungskraft deines Gurts 2000 daN beträgt, hast du sogar in beide Richtungen eine Sicherungskraft von 2000 daN. Solltest du aber nur Öse haben, an der du deinen Spanngurt befestigt, dann bleibt es bei 2000 daN. Achte darauf, dass beim Buchtlashing nur seitlich gesichert wird und du nach vorne und hinten beispielsweise durch Kopflashing noch absichern solltest.

 

Kopflashing

Beim Kopflashing handelt es sich um eine formschlüssige Sicherungsart des Direktzurrens. Beim Kopflashing wird in der Regel eine Palette senkrecht mit der glatten Seite an die Ware gestellt, durch die dann der Spanngurt gefädelt wird und jeweils an den Seiten der Ladung befestigt. So entsteht eine Art “Kopfseiten-Ersatz” bzw. Ersatz einer Fahrzeugwand, daher auch der Name des Kopflashings. Durch das Verspannen des Spanngurts entlang der Palette kann dieser nicht verrutschen, außerdem wird die Kraftübertragung auf die gesicherte Ladung maximiert. Anstelle der Palette kann auch ein Halteband verwendet werden, welches dann den Spanngurt an Ort und Stelle hält. Das kommt ganz auf die Beschaffenheit deiner Ware an und ob du so ein Halteband nach oben hin überhaupt befestigen kannst.

Wichtig zu beachten ist auch hier wieder der Zurrwinkel zur Ladefläche: Dieser sollte unter 45 Grad betragen, um eine möglichst formschlüssige Ladungssicherung zu erzielen.


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